Ziele der Wohnraumstrategie

1. Es wird genügend Wohnraum bereitgestellt, um der Abwanderung entgegenzuwirken und um das prognostizierte Bevölkerungswachstum aufnehmen zu können.

Dies heisst: Bereitstellung von genügend Wohnraum für das gemäss kantonaler Bevölkerungsprognose und gemäss Kommunalem räumlichem Leitbild vorgesehene Bevölkerungswachstum von ca. 0.7% - 0.8% / Jahr, dies durch die Schaffung von neuem, zusätzlichem Erstwohnraum und durch ausgewogene Massnahmen zum Erhalt von bestehendem Erstwohnraum.

2. Es wird geeigneter Wohnraum bereitgestellt, um eine langfristig nachhaltige und vielfältige Entwicklung der Bevölkerung zu fördern.

Dies heisst: Bereitstellung von geeignetem Wohnraum in Bezug auf bedarfsgerechte Wohnungsgrössen und -formen für unterschiedliche Zielgruppen, insbesondere für Familien, Personen in Ausbildung und (saisonale) Fachkräfte. Durch die Bereitstellung von geeignetem, altersgerechten Wohnraum für die wachsende Generation 65+ soll zudem Wohnraum für Familien freigespielt werden.

3. Es wird wirtschaftlich tragbarer Wohnraum für alle Einwohner:innen bereitgestellt.

Dies heisst: Bereitstellung von wirtschaftlich tragbarem Wohnraum für verschiedene Einkommens- und Bevölkerungsschichten und hierbei insbesondere auch wirtschaftlich tragbarer Mietwohnraum für niedrige und mittlere Einkommen.

4. Die Gemeinde und die privaten und gemeinnützigen Akteur:innen tragen gemeinsam dazu bei, dass die obigen Ziele erreicht werden. Sie arbeiten dazu in einem offenen Dialog zusammen und tauschen sich aus.

Dies heisst: Etablierung geeigneter Formate des Dialogs und der Zusammenarbeit zwischen der öffentlichen Hand und den privaten und gemeinnützigen Akteur:innen.

Umsetzung der Strategie
Ziel der Wohnraumstrategie der Gemeinde Davos ist es, ausreichend Wohnraum für die dauerhaft ansässige Bevölkerung zu sichern. Dafür ist eine langfristige und vorausschauende Planung nötig. Die Wohnraumstrategie soll nicht nur bezahlbaren Wohnraum sichern und schaffen, sondern einhergehend mit der Bevölkerungsentwicklung auch unterschiedliche Wohnformen und -strukturen ermöglichen. So kann eine bedarfsgerechte Planung gewährleistet werden.

Bedarf

Auf Basis der Bevölkerungsprognose und der durchschnittlichen Anzahl Personen pro Wohnung beträgt der Zusatzbedarf bis 2032 rund 400 Wohnungen. Neben diesem reinen Zusatzbedarf ist jedoch auch der Ersatzbedarf zu berücksichtigen, der aus der zukünftigen Umnutzung von Erst- zu Zweitwohnungen und dem entsprechenden Rückgang an Erstwohnungen entsteht.

Sofern auf Basis der Wohnraumstrategie geeignete Massnahmen zur Erhaltung von altrechtlichen Erstwohnungen eingeführt werden (siehe Kap. 6 ff.), kann als Arbeitsannahme von einer Reduktion der Umnutzungen um 50 % und einem Ersatzbedarf von 250 - 300 Erstwohnungen ausgegangen werden, wodurch ein Gesamtbedarf von rund 650 - 700 zusätzlichen Erstwohnungen bis 2032 resultiert (Szenario B). (siehe Grafik).

Strategie

Obschon von der Gemeinde erarbeitet und verabschiedet, geht die Wohnraumstrategie von einem ausgewogenen Zusammenwirken aller Teilnehmenden am Immobilien- und Wohnungsmarkt aus.

Die Gemeinde Davos möchte die definierten Ziele mittels einer gezielten Kombination aus fünf Teilstrategien erreichen: Raumplanerische Anreize, finanzielle Fördermittel (aus bestehendem Fonds), Liegenschaftenstrategie der Gemeinde, massvolle raumplanerische Regulierung sowie ergänzende Massnahmen.
Abb. 6.

Teilstrategien

Die Wohnstrategie umfasst aufbauend auf der Gesamtstrategie die unten dargestellten Teilstrategien und Strategieelemente. Die detaillierte Ausführung aller Elemente der Teilstrategie sind in der publizierten Wohnraumstrategie ersichtlich.

Umsetzung der Strategie