Der Südhang des Totalphorns im Meierhofer Tälli könnte schon bald nachhaltigen Solarstrom liefern. Die Gemeinde Davos plant zusammen mit der EWD Elektrizitätswerk Davos AG eine alpine Photovoltaikanlage im Parsenngebiet.
Visualisierung der Photovoltaikanlage im Parsenngebiet

Die Schweiz soll mehr Elektrizität selber produzieren und unabhängiger von Stromimporten werden. Bereits vor der Strommangellage hat man sich in Davos aktiv mit Photovoltaikanlagen im Gebirge auseinandergesetzt. Bei diesen Überlegungen spielt der Standort Totalp im Parsenngebiet eine besondere Rolle. Der Standort mitten im Skigebiet ist bereits bestens erschlossen durch die vorhandenen Sesselliftanlagen und Gondelbahnen. Darum wird bei der Planung grossen Wert auf eine nahtlose Integration in die bestehende Bergbahninfrastruktur gelegt. Zudem ist die Anlage talseitig abgeschirmt, wodurch keinerlei Reflexion oder Beeinträchtigung für die Bevölkerung entstehen.

Solar-Express mit Umweltschutz

Die geplante Umsetzung zeigt, dass der sogenannte Solarexpress auch landschafts- und umweltverträglich umgesetzt werden kann. Davos leistet damit einen Beitrag zur Energiesicherheit, ohne dass wertvolles Kultur- und Weideland beansprucht werden muss. Gleichzeitig ist die geplante Photovoltaikanlage ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur CO2-neutralen Destination bis 2030. Im Vergleich zum Mittelland profitiert Davos auch im Winter von vielen Sonnenstunden. Somit haben Photovoltaikanlagen hier ein ausserordentlich hohes Potenzial. Der mehrjährige, erfolgreiche Betrieb einer Versuchsanlage in Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW hat das Potenzial bestätigt.

Zweiteilige Entschädigung

Die Gemeinde Davos erhält als Grundeigentümerin eine zweiteilige Entschädigung. Sie setzt sich zusammen aus einem jährlichen Fixbetrag von 2'000 Franken pro bebaute Hektare (insgesamt mindestens 28'000 Franken pro Jahr) und einer variablen Entschädigungskomponente, die vom wirtschaftlichen Erfolg der Anlage abhängt. Die variable Entschädigung kann bei grossem Erfolg bis zu 250'000 Franken pro Jahr betragen (bei stetig grossem Erfolg langfristig sogar darüber hinaus).

Zusätzlich zum Nutzungsentgelt erhält die Gemeinde Davos das Recht, Strom von der alpinen Photovoltaikanlage im Umfang von maximal 1'000 MWh pro Jahr zu beziehen. Der Bezugspreis setzt sich zusammen aus den Gestehungskosten zuzüglich eines 10-prozentigen Aufschlages für die Abwwicklungskosten.

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