Im Jahr 1971 führte Prof. Dr. Klaus Schwab erstmals in Davos ein European Management Forum, die Vorgängerveranstaltung zum heutigen WEF-Jahrestreffen, durch. Die Vielschichtigkeit, Dynamik und Globalisierung der Themen öffnete den international-europäischen Teilnehmerkreis zu einem globalen Publikum, das Personen aus der internationalen Politik, aus Wirtschaft, Kultur, Sport, Religion, Medien und von internationalen Organisationen umfasst.
Teilnehmende des WEF-Jahrestreffens in der Wandelhalle

Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Am Jahrestreffen des World Economic Forum in Davos nehmen zwischen 2'500 bis 3'000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor allem aus den Bereichen Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Medien und Kultur teil, die sich über mehrere Tage in Davos aufhalten. Darunter befinden sich zwei- bis dreihundert völkerrechtlich geschützte Personen, wie Staats- und Regierungschefinnen und -chefs, Ministerinnen und Minister sowie hochrangige Vertreterinnen und Vertreter internationaler Organisationen. Rund 400 Medienschaffende berichten für in- und ausländische Medien über das Geschehen in Davos.

 

Der «Spirit von Davos»

Im Zusammenhang mit dem World Economic Forum wird oft der «Spirit of Davos» genannt. Damit ist das gemeinsame Verständnis gemeint, im Gedankenaustausch, mit dem notwendigen Problembewusstsein und dem Willen zu einer konstruktiven Zusammenarbeit eine positive Entwicklung herbeizuführen («committed to improving the state of the world»).

 

Bedeutung des WEF-Jahrestreffens

Beim Jahrestreffen des World Economic Forum handelt es sich um eine der wichtigsten wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Veranstaltungen der Welt. Anlässlich des 50. Jahrestreffens im Januar 2020 in Davos würdigten der Bundesrat, die Regierung des Kantons Graubünden und der Kleine Landrat der Gemeinde Davos ausdrücklich die Bedeutung dieses Anlasses für die Schweiz. Nach ihrer Auffassung ist es sehr positiv, dieses Forum des Meinungsaustauschs und der Lösungssuche zu beherbergen und damit die lange Tradition der Schweiz als Gastland internationaler Konferenzen und Treffen weiterzuführen. Dass sich jeweils Repräsentantinnen und Repräsentanten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Kultur in Davos versammeln, bietet die Möglichkeit, in der Schweiz in besonderem Rahmen die Beziehungen zu vielen hochrangigen Persönlichkeiten zu pflegen. In der Gemeinde Davos basieren zahlreiche Arbeitsplätze auf den volkswirtschaftlichen Effekten von Kongressen und anderen Veranstaltungen, und die Davoserinnen und Davoser haben sich in verschiedenen Volksabstimmungen wiederholt zum WEF und zu ihrer Gastgeberrolle bekannt.

 

Kosten für die öffentliche Hand

Die Zusatzkosten für die Sicherheit der WEF-Jahrestreffen beliefen sich in den vergangenen Jahren auf rund 9 Millionen Franken. Bund, Kanton Graubünden, Gemeinde Davos sowie die Stiftung WEF beteiligen sich gemeinsam im Rahmen eines dreistufigen Finanzierungsmodells an den Kosten für die Sicherheitsmassnahmen. 

Exkurs: Die Details zur Finanzierung sind in der «Botschaft zu den Bundesbeschlüssen über den Einsatz der Armee im Assistenzdienst zur Unterstützung des Kantons Graubünden bei den Sicherheitsmassnahmen und über die Beteiligung des Bundes an der Finanzierung der Sicherheitsmassnahmen im Rahmen der Jahrestreffen des World Economic Forum 2025–2027» geregelt.

Der Einsatz der Armee wird über das ordentliche Budget des eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport finanziert. Insgesamt kann beim Einsatz der Armee zugunsten des WEF mit ungefähr gleich hohen Kosten gerechnet werden, wie wenn die beteiligten Verbände ihren regulären militärischen Dienst leisten würden. Das Jahresbudget für die Armeeeinsätze anlässlich der WEF-Jahrestreffen 2022–2024 betrug 32 Millionen Franken. Die Kosten für die Armeeeinsätze anlässlich des WEF 2020 (29,74 Mio. Fr.) und 2022 (21,4 Mio. Fr.) haben dieses Budget unterstritten.

 

Sicherheit beim WEF-Jahrestreffen

Am WEF-Jahrestreffen in Davos arbeiten verschiedene Dienste von Bund, Kanton, Gemeinde Davos und World Economic Forum zusammen. Die Koordination liegt beim WEF-Ausschuss der Bündner Regierung. Die Kantonspolizei Graubünden sorgt zusammen mit weiteren Polizeiorganisationen für die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher des WEF-Jahrestreffens, der einheimischen Bevölkerung und der Gäste. Während der WEF-Jahrestreffen in Davos ist die Kantonspolizei Graubünden zuständig für ein Dispositiv, das Sicherheitsbedrohungen berücksichtigt, deren Auswirkungen über die Kantonsgrenzen hinausgehen. Die Analyse der Sicherheitslage für die nächsten WEF-Jahrestreffen hat gezeigt, dass ein umfangreiches Sicherheitsdispositiv aufrechterhalten werden muss, damit die Schweiz ihren völkerrechtlichen Schutzpflichten nachkommen kann.

Zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und für Personen- und Objektschutz beteiligen sich im Rahmen eines interkantonalen Polizei-Einsatzes sämtliche Kantone der Schweiz. Die Eidgenössischen Räte haben zudem für 2022–2024 einen subsidiären Sicherungseinsatz der Armee zu Gunsten des Kantons Graubünden mit maximal 5000 Armeeangehörigen bewilligt (https://www.vtg.admin.ch/de/wef-de). In zwei Sicherheitsbereichen liegt die Verantwortung beim Bund:

  • Für die Sicherheit der völkerrechtlich geschützten ausländischen Personen wie Staatsoberhäupter, Regierungschefs und Mitglieder amtierender Regierungen ordnet der Bundessicherheitsdienst nötigenfalls spezielle Schutzmassnahmen an. Diese werden wie das allgemeine Sicherheitsdispositiv von der Kantonspolizei Graubünden und ihren Partnern sichergestellt.
  • Der Bundesrat hat für die Sicherheit im Luftraum und zur Wahrung der Lufthoheit Einschränkungen für den Luftraum über Davos erlassen. Der zivile Luftverkehr darf den eingeschränkten Luftraum, sofern im Voraus angemeldet und identifiziert, weiterhin eingeschränkt durchfliegen. Für die Bewilligung ist die Luftwaffe zuständig. Nötigenfalls werden luftpolizeiliche Massnahmen gemäss internationalen Regeln und Vorgehensweisen angeordnet und durchgeführt. Zudem muss während des WEF-Jahrestreffens auch der Helikopter-Flugverkehr nach Davos geregelt werden. Von Einschränkungen betroffen sind auch Gleitschirme, Drohnen, Modellflugzeuge etc. (siehe www.bazl.admin.ch sowie www.wef.gr.ch unter der Rubrik FAQ).

 

Das Unternehmen WEF

Das World Economic Forum ist eine Stiftung. Sie erzielte im Finanzjahr Juli 2021 bis Juni 2022 einen Umsatz von 383 Mio. Franken. Für diesen Zeitraum wurde kein Überschuss ausgewiesen. Das WEF beschäftigt weltweit rund 850 Mitarbeitende. Die Universität St. Gallen hat in einer Studie die Wertschöpfung des Jahrestreffens 2023 ermittelt (siehe Publikationen zum Jahrestreffen 2024).

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